Zypern
... die Insel der Aphrodite
Zypern, die Insel der Aphrodite, ist nach Sardinien und Korsika die drittgrößte Insel im Mittelmeer. Besucher der Insel lädt man ein mit der Aussage "wo die Götter Urlaub machen". Dabei begegnet einem auf Schritt und Tritt nicht nur die griechischen Mythologie, sondern auch Spuren einer geschichtsträchtigen Vergangenheit.
Wandern auf Zypern bestimmte zwar den Besuch der Insel, aber es blieb auch genügend Zeit um andere Orte und Sehenswürdigkeiten der Insel zu erkunden. Die Wandertouren auf der Insel stehen in meinem Wanderbericht Zypern.
Nikosia
Nikosia liegt zwar nicht am Meer, dafür befindet sich die Stadt aber ziemlich in der Mitte auf der Insel. So wird sie zu einem idealen Ausflugsziel und ist von überall gut erreichbar.Mit seinen ca. 235 000 Einwohner ist Nikosia die letzte geteilte Hauptstadt der Welt. Die Grenze zwischen Nord- und Südzypern, also zwischen dem griechisch- und türkischsprachigem Teil, verläuft mitten durch Nikosias Altstadt. Die historische Altstadt, das moderne Wirtschaftsviertel, Moscheen und Kirchen, internationale Studenten und alteingesessene Einheimische, türkischer Kebab und griechischer Halloumi (halbfester Käse), in Nikosia treffen Welten aufeinander. Fußgänger können über die Ledra-Straße, die autofreien Haupteinkaufstrasse, vom griechischen in den türkischen Teil wandern. Der Übergang ist rund um die Uhr geöffnet.
Die runde oder sternförmige venezianische Stadtmauer aus dem 16. Jh. ist einmalig und rahmt bis heute die gesamte Altstadt ein.
Nikosia (griechisch: Lefkosia) ist eine moderne Geschäftsstadt und bietet zugleich jahrhundertealte Kultur. Ausgiebig shoppen lässt es sich auf der Ledras Strasse, wo alle westlichen Shops zu finden sind. Ruhiger und historischer ist das östliche Viertel der Stadt.
Sehenswert sind auch der Erzbischöfliche Palast mit der lebensgroße Marmorstatue von Makarios III und die Johanneskathedrale mit der weißen Marmorbüste von Makarios III.
Im Zentrum des türkisch-zypriotischen Teils der Altstadt liegt Nicosias frühere Sophien-Kathedrale, die Krönungskirche der Könige des Hauses Lusignan und heutige Selimiye Moschee. Sie ist eines der eindrucksvollsten gotischen Baudenkmäler Zyperns.
Im türkischen Teil Nikosias befindet sich auch die 1572 erbaute Karawanserei Büyük Han. Übersetzt heist Büyük Han "große Herberge". Sie wird allgemein als ältestes türkisches Bauwerk der Insel angesehen. Karawansereien dienten damals vor allem als Herbergen für Reisende die Handel betrieben und noch mit Kamelen und Maultieren auf Zypern gereist waren.
Türkischer Teil Nikosias - Karawanserei und Altstadt
Heute schön restauriert und bepflanzt. Restaurants und Geschäfte mit Souvenirs und Kunsthandwerk sind in das alte Gemäuer eingezogen. So ist der vollständig renovierte Büyük Han ein populäres Ziel für Besucher des nördlichen Teils der zyprischen Hauptstadt.
Kykkos-Kloster
Auf dem Wege zur Klosteranlage Kykkos wurde ein Stopp in dem kleinen Dorf Panagia Paphos eingelegt. Hier steht auch ein Denkmal des Erzbischofs Makarios. Panagia ist der Geburtsort von Erzbischof Makarios III., dem ersten Präsidenten Zyperns. Ganz in der Nähe, in einem kleinen Café sollte man innehalten und die Gastfreundschaft bei einen Expresso oder frisch gepressten Orangensaft geniessen.Auf dem Weg zum berühmtesten Kloster Zyperns, geht es hinein ins Troodos-Gebirge, stetig bergauf, mitten durch das Naturschutzgebiet Cedar Valley. Das Gebirge weist eine abwechslungsreiche Vegetation auf mit Aleppo-Kiefern, Zedern, Platanen und den erlenblättrigen Eichen.
Das Kloster der Panayia von Kykko, das während der byzantinischen Jahre mit kaiserlicher Unterstützung gegründet wurde, befindet sich auf dem gleichnamigen Berg Kykko im westlichen Teil des Troodosgebirges.
Troodosgebirges und Kykkos-Kloster
Es wurde auf einer Höhe von ca. 1200 Metern abgeschieden in einem Pinienhain an der Nordostflanke des Kykkogipfels gebaut. Das Kloster ist auch unter der abgekürzten Bezeichnung Kykkos sehr bekannt. Es ist das bekannteste und reichste orthodoxe Kloster Zyperns.
Das Kykkos Kloster besteht aus mehreren prunkvoll gestalteten Gebäuden. Darunter die Marienkirche mit einem prächtig ausgeschmückten Altar und dem Klosterhof.
Durch das Eingangstor betritt man den großzügigen Klosterhof. Hier kann man die ersten Schätze des Kykkos-Klosters bereits entdecken. Die Arkadengänge des Hofes sind mit den unterschiedlichsten Fresken und Mosaike gestaltet worden. Es geht die Treppe hinauf und entlang des Arkadengganges entdeckt man die Wandgestaltung mit den Geschichten aus der Bibel.
Kyykos Kloster - Arkadengang mit Fresken und Mosaiken
Man folgt dem Geruch des Weihrauchs zur Kykkos-Kloster-Kirche. Aus dem Innern gibt es keine Bilder, denn hier ist das Fotografieren strengstens verboten. Im Kircheninnere wird man überwältigt, überall sind Malereien zu sehen, überall glitzert es golden.
Es ist ruhig, es herrscht eine andächtige Stimmung als man durch die Tür tritt. Der Blick geht auf eine goldene Wand. Hier stehen eine vergoldeten Ikonostase aus dem Jahr 1755 und eine versilberte Ikone der Jungfrau von Kykko. Sie ist der Schatz des Klosters die Ikone der Heiligen Jungfrau Maria, die der Evangelist Lukas gemalt haben soll. Jedoch darf niemand sie jemals anschauen. Sollte jemand sie ansehen, würde er geblendet. Deshalb ist die Marien-Ikone seit 200 Jahren hinter einer silbernen Platte und einem roten Teppich versteckt.
Information: Ikonostase ist eine mit Ikonen geschmückte Wand mit drei Türen, die in orthodoxen Kirchen zwischen dem inneren Kirchenschiff und dem Altarraum stehen.
Omodos
Das hübsche Winzerdorf Omodos liegt 800 Meter über dem Meeresspiegel im Troodos-Gebirge und ist von hohen Berggipfeln umgeben. Das kleine Dorf ist für den Anbau seines Weines berühmt. Zypern blickt übrigens auf eine 5.500 Jahre alte Weinkultur zurück. Häufig wird Omodos sogar als "das" Weindorf Zyperns bezeichnet
Weindorf Omodos
Omodos, eines der schönsten Weinbauerndörfer Zyperns. Mitten im Ort der länglich gepflasterte Dorfplatz, einer der schönsten der Insel. Schön gepflegte alte und aus Stein gebaute Häuser sowie lokale Weingüter. In den kleinen Gässchen gibt es einige stimmungsvolle Tavernen und etliche Kunsthandwerksläden.
Berühmt ist Omodos auch für seinen Wein, den Tresterbrand Zivania, seine handgemachte und eng gewebte Spitze sowie für seinen aromatischen Apkatena (knuspriger Zwieback mit Hefe).
Für die "Naschkatzen" gibt es nur eine Adresse, die "George's Bakery". Hier wird nicht nur das süße Apkatena-Brot gebacken, sondern auch eine besondere Nascherei: "Shoushouko".
Shoushouko - Shoushoukos ist eine Süßigkeit aus Palouze (Traubenpudding) und Mandeln, manchmal auch mit Walnüssen.
Herstellung: Man nimmt eine dicke Schnur, auf der die Mandeln aufgefädelt werden. Mandeln werden vorher eingeweicht damit sie aufquellen, bei Walnüssen ist das nicht erforderlich. Dann werden diese gefädelten Mandeln an einen mit einem umgedrehten V geformten Stab aus Holz oder Metall aufgehangen.
Herstellung: Man nimmt eine dicke Schnur, auf der die Mandeln aufgefädelt werden. Mandeln werden vorher eingeweicht damit sie aufquellen, bei Walnüssen ist das nicht erforderlich. Dann werden diese gefädelten Mandeln an einen mit einem umgedrehten V geformten Stab aus Holz oder Metall aufgehangen.
Jetzt werden die Mandeln in die Palouze-Mischung getaucht. Aus der Mischung heraus nehmen und abtropfen lassen. Ausreichend abkühlen lassen und erneut in Palouze eintauchen und wieder trocknen lassen. Das gleiche Verfahren noch einmal, je nachdem, wie dick der Siousiouko sein soll, meistens ca. zwei Zentimeter.
Jetzt darf herzhaft hineingebissen und genascht werden. Zur Aufbewahrung werden die Soutzoukos an einem schattigen Ort aufgehangen.
Am Ende des schönen Dorfplatzes liegt das sehenswerte Kloster des Timios Stavros (Kloster zum Heiligen Kreuz) mit alten Ikonen und eindrucksvollen Holzschnitzereien. Das Kloster wird aber nicht mehr von Mönchen bewohnt.
Dominiert wird der Innenraum von einer prächtigen vergoldeten Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert.
Paphos
Paphos - die Stadt, die in der Antike sechs Jahrhunderte lang Inselhauptstadt war und heute mit ihrer 2.000 Jahre alten Geschichte zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Keine Stadt ist so eng mit den Legenden der griechischen Mythologie und mit Aphrodite, der Göttin der Schönheit und der Liebe, verbunden wie Paphos und seine Umgebung.Höhepunkt ist der Besuch des "Paphos Archaeological Park" mit den Häusern der römischen Adligen mit ihren prächtigen römischen Mosaiken.
Leicht zu erreichen, liegt er doch fussläufig in der Nähe des kleinen malerischen Fischerhafens mit seiner Festung und den Fischerbooten sowie den traditionellen Tavernen und kleinen Geschäften.
Auch der sagenumwobene Aphrodite-Felsen, wo die Göttin dem Meer entstiegen sein soll und die ursprüngliche Akamas-Halbinsel mit schönen Wanderwegen befinden sich nicht weit von der Stadt
Archäologischer Park von Kato Paphos
Die Mosaiken von Pafos gehören zu den schönsten Mosaiken im östlichen Mittelmeerraum und sind Bestandteil des archäologischen Parks von Kato Paphos. Das gesamte Areal des "Paphos Archaeological Park" ist sehr weitläufig; praktisch umfasst es die komplette, antike Stadt.
Bei den Häusern des Dionysos, Theseus, Aion und Orpheus handelt es sich um Villen aus dem 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr., die römischen Adligen gehörten. Ihre komplexen Bodenmosaike zeigen unterschiedliche Szenen aus der griechischen Mythologie.
Der Park umfasst auch andere Sehenswürdigkeiten und Monumente von der prähistorischen Zeit bis zum Mittelalter wie z. B. das Asklepieion Sanatorium und Heilstätte, das Odeon Theater, die Agora Fest- und Versammlungsplatz, das Kastell der "Vierzig Säulen" und die Ruinen der frühchristlichen Basilika der Panagia Limeniotissa.
Alle Sehenswürdigkeiten, die Villen, das Odeon am Leuchtturm, die "Burg der 40 Säulen" aus der Zeit der Kreuzzüge sind durch schön angelegte Wege miteinander verbunden. Man kann auch einsame Abzweigungen finden und zwischen Oleandersträuchen und Meer einfach herumspazieren.
Die stark zerstörte, byzantinische Festung ist letzter Besichtigungspunkt bei einem Rundgang durch den Archäologischen Park. Ihren Namen hat die Festung von den 40 römischen Säulen.
Einige Mosaike, so auch ein kreisrundes Mosaik, liegen unter freiem Himmel. Für Besucher ist es erstaunlich, dass man zum Teil sogar über die Bilder läuft und wie wenig wirklich abgesperrt ist, um diese Kunstwerke zu schützen.
Die berühmten Königsgräber sind Teil des archäologischen Parks. Die gewaltigen unterirdischen Gräber wurden aus solidem Felsen gehauen und stammen aus der frühen römischen Epoche (3. Jahrhundert v. Chr.).
Der Begriff Königsgräber ist irreführend. Diese Bezeichnung entstand in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts, als die Größe der Felsengräber so richtig sichtbar wurde und man zunächst annahm, dass hier Könige bestattet worden waren. Aber es handelt sich nicht um Grabstätten von Königen, sondern vielmehr um die Gräber hochrangiger Amtsträger und Aristokraten der zyprischen Oberschicht.
Insgesamt ist es ist zwar schade, dass es so wenige Informationstafeln gibt, aber der Spaziergang über das weitläufige Gelände war auf jeden Fall lohnenswert.
Aphrodite-Felsen
Es sind die Felsen an der Steilküste, die auf halber Strecke zwischen Pafos und Limassol, scheinbar mitten auf einem langen Kiesstrand liegen und ins Meer hinausschauen.
Umgeben von Blau des in der Sonne schimmerden Wassers, brechen sich die Wellen an den Felsriesen und schäumen über den hellen Kieselstrand.
Die griechische Mythologie besagt, dass genau an dieser Stelle die griechische Göttin der Schönheit und der Liebe aus dem Meer stieg, an dem "Felsen der Aphrodite".
Kourion
Eine weitere archäologische Sehenswürdigkeit bietet das Ausgrabungsfeld von Kourion an. Die Überreste von der Königsstadt Kourion zählen zu den meistbesuchten historischen Stätten Zyperns. Auf einem hohen Felsplateau gelegen, bietet Kourion einen atemberaubenden Panoramablick über die umliegende Region. Am bekanntesten ist Kourion wohl für die eindrucksvollen Mosaikböden, die in den Ruinen der alten Villengebäude Haus des Eustolios, im Haus des Achilles und im Haus der Gladiatoren zu sehen sind. Überstrahlt wird alles von dem eindrucksvollsten griechisch-römischen Theater der Antike.
Kourion - Ausgrabungen und Mosaiken
Die Ausgrabungen von Kourion begannen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Hier wurde eine vollständige Stadt wieder entdeckt, die mit sehr gut erhaltenen Gebäuden einen Blick bis zurück in die Steinzeit widerspiegelt.
Das Herzstück der Ausgrabungsstätte ist das prächtige griechisch-römische Amphitheater, das im 2. Jahrhundert v. Chr. erbaut und im 2. Jahrhundert n. Chr. erweitert wurde. Das mittlerweile restaurierte Theater dient heute, meistens in den Sommermonaten als Veranstaltungsort für Open-Air- und Theateraufführungen und ist eine der beliebtesten Kulissen mit einer glänzenden Akustik für hochkarätige Veranstaltungen.

Navigation Sehen & Erleben
Zypern.
Zypern - Inselstaat im östlichen Mittelmeer
Hauptstadt - Nikosia
Größe - Republik Zypern 5896 qkm, Gesamtzypern 9251 qkm
Einwohner - Republik Zypern 848.000, Gesamtzypern 1,19 Millionen
Sprache - Griechisch und Türkisch
Längster Fluss - Pedias (circa 100 km)
Höchster Berg - Olympos (1952 m)
Bis 1960 war die Insel Zypern mit Nikosia eine britische Kronkolonie
Seit 2004 ist die Republik Zypern Mitglied der Europäischen Union (EU)
Währung - EURO